Lieber Stephan,

eine emotionale Woche liegt hinter mir. Du hattest mir immer gelehrt, Emotionen zuzulassen. Meinen Traum zu verwirklichen. Meinen Wunsch zu Verfolgen privat und beruflich als Physiotherapeutin und Mountainbikerennfahrerin. Niemals wolltest du dich selbst in den Mittelpunkt stellen, obwohl WIR beide wussten, was UNSER Ziel ist. Ein Gesundheitssystem, fernab des Krankensystems. Das Leben von Emotionen. Das spüren der Momente, in denen nur wir sind im Gelände, auf der Strasse. Ein Leben existiert nur zum Leben und Sterben. Tief innerlich hoffe ich und glaube, dass du weisst, wie dankbar ich dir bin und wie sehr du mir fehlst. Was auch gut ist, dass dieses Gefühl existiert und deshalb ist dieser private Brief hier genau an richtiger Stelle, auf meinem Sportlerprofil. 

Für jemand, dessen Wunsch es war den Augenblick zu leben...

Vermutlich seit meiner Geburt kennen wir uns. Vermehrt hat uns das Leben zusammengebracht, bzw. "aufeinandergeklatscht", als ich immer professioneller Radrennen bestritt. Du warst irgendwann bereits Ritual, hast mich inspiriert. Du glaubst nicht was letzte Woche los war. Manch einer spekulierte sogar über einen Suizid, musst mir glauben! Glaub mir, ich habe genügend Emotionen herausgelassen. Du, der mir lehrte, dass Aufgeben niemals eine Option ist, wenn etwas schief geht, ich daran bleiben soll und du, der immer wieder Ruhe in mein System brachte. Wärst du jetzt hier, hättest du vermutlich darüber erst mal deine Runzeln gefaltet und hättest mich schräg angeschaut. Vielleicht hätten wir uns daraufhin auf einen Sonntagsmorgenlauf verabredet. ***eiss drauf, was andere denken.

Weisst du noch an der WM in Auronzo 2018? Ich hatte am Freitag noch Fieber, es war absehbar, dass ich nicht in Topform an den Start gehen könne. Du und Karsten habt mich aufgepeppelt und mir dieses reine Erlebnis ermöglicht. Du hattest die Verpflegung verpasst gehabt von mir und Angst gehabt, dass ich nie wieder mit dir Reden würde, wie mir Karsten später erklärte. Und wenn du wüsstest an was ich in diesem Moment gedacht hatte... sicherlich nicht, dass ich dir sauer gewesen wäre. Ihr beide habt mit euren Emotionen meine Motivation hoch gehalten, zu kämpfen und Erfahrung zu sammeln. Das aller wichtigste im Leben - fernab von Platzierung.

Schlussendlich hast du selbst nun mich mal wieder darin bestärkt niemals auf die Masse zu hören, auch wenn ich niemals an so etwas wirklich geglaubt habe. In manchen Dingen fühle ich mich einfach viel zu ähnlich mit dir.

Geboren um zu leben... schlussendlich sind wir alle Zellen. Deine Energie wird weiter leben. In potenzieller Energie, in Wärmeenergie, in den Zellen deiner Kinder und Frau und in geschenkter, gelernter Energie und ich werde mein Bestes geben, um dich weiterhin dabei zu haben! Fast schon wie ein verschnulzter Brief - wahr, von deiner "Patentochter". DANKE Stephan, du weisst für was. Du bist immer in meinem Herzen und du willst dass es immer weiter geht, das spüre ich!

Keep the vibe high, deine Wetterhäx

Pic by Forian Freundt

DM Marathon 2020 - nun doch noch, nach 2 definitiven Absagen

Das beschreibt wohl am eheseten mein Rennen. Gefühlt erschien ich ohne Bewaffnung zu einer Schiesserei, zumindest trifft Karstens Aussage den Rennverlauf auf den Punkt. 

2 Mal wurde die DM dieses Jahr für "definitiv" abgesagt erklärt. Immer mit einem kurzen Aufbau. Wie ich dir/euch in einer der letzten Newsletter bereits schrieb, muss man irgendwann eine Linie für sich wählen und aufgrund der ausbleibenden Nationalen und Internationalen Meisterschaften habe ich es für nicht richtig empfunden Rennen zu fahren. Naja, vor 3 Wochen kam dann doch wieder ein neuer Entscheid und vom BDR wurde doch noch am letzten Wochenende die DM Marathon ausgerichtet. 

Die letzten 3 Wochen trainierte ich wieder geordnet und reduziert (Umfang, da der Marathon nun eher einem Cross Country Rennen ähnelte mit 19% Anteil der VO2 max) und wir versuchten doch noch ein bisschen Spritzigkeit wieder herauszulocken.Ich vertraute auf meine Fähigkeiten im Kopf und meinem Körper, dass ich das irgendwie schaffen würde. 

Wir schauten uns die Strecke bei Heidelberg direkt an, Karsten machte einen super Job und richtete mir mein Racehardtail her. Naja, kurzum: Ich traf einen rabenschwarzen Tag am letzten Sonntag und meine Beine machten und machten nicht auf. Aufgeben steht niemals zur Option, wer weiss, vielleicht hätten sie ja doch noch plötzlich aufgemacht. Quälen kann ich und dieses Mal war das Rennen wirklich 3,5h quälen, kein Rhythmus, kein flow, kein Druck, aber meinen Job so gut es ging erledigt. Mit einem 17.Rang nicht das Ergebnis, was ich wollte, aber lieber mit Ehre und Würde untergehen, als einfach wegzurennen, wie das Andere machten. Von dem her: Ich habe einiges zu tun, um wieder an den Punkt zu gelangen, wo ich sichtlich zufrieden bin mit meiner Performance. Danke allen Sponsoren und Gönnern, dass ihr mir gerade den Rücken frei haltet. 

Kurzentschlossen erstes Rennen nach geraumer Zeit... 30. Rang

... wurde das diesjährige Cape Epic kurzfristig abgesagt. Ich verbrachte einige tolle Trailtage dafür in Südafrika bei unserem CUBE Distributor, Hanco Kachelhoffer.

Hier ein paar Bilder von diesem tollen Erlebnis!!!

... finden nun erst einmal keine Rennen statt. Ich danke euch allen für EUER Vertrauen und eure Unterstützung und hoffe, dass wir bald wieder Racen dürfen!

Bleibt gesund und munter, eure Janine :)

#wetterhäx

Verfolgt Benjamin und mich an meinem ersten Cape Epic in Südafrika Live.

... Yess, ich kann doch auch noch etwas länger fahren!

Gstaad Bike Festival. Come up. Slow down. 

Viel gibts es nicht zu sagen. Ich bin sehr zufrieden, dass ich mit den Bedingungen diesen Tages dennoch solch ein Kampf um das Podest bieten konnte. Einfach etwas traurig, dass es halt eben nicht aufs Treppchen gereicht hat, wobei ich relativ lange auf Position 2 gefahren bin. Aber leider hatte mich ein Infekt seit letzten Mittwoch erwischt. Obwohl ich das Bestmöglichste versuchte, konnte mein Körper an diesem Tag leider nicht weiter und Steffi und Kim setzten sich wieder vor mich. Im ersten Moment sehr enttäuscht darüber, aber naja, man braucht ja noch etwas Potenzial.

Zwischen Weihnacht und Neujahr ging es ab nach Belgien - zu den Radquerprofis...

26.12.2019 Pfaffnau (CH)
27.12.2019 Azencross, Loenhout (BEL)
29.12.2019 Superprestige Diegem (BEL)
30.12.2019 Ethias Cross Bredene (BEL)
1.1.2020 GP Sven Nys, Baal (BEL)

Vaihingen im Rahmen der Bundesliga:

Yeah, es geht in die richtige Richtung. Start war besser, ok, ich hatte ihn falschherum im Kopf, aber egal. Brandau - Paul - ich (mit ca. 50m) fuhren das Rennen an, dann Durchschlag blöderweise, bis zur Wechselzone, Radtausch - weiter. Beine brannten zwar nun mehr, da die beiden vorne erst nicht mehr in Sichtweite waren und ich nun mit 3 weiteren im direkten Konkurrenzkampf um das Podium lag, aber mein Kopf und meine Beine siegten. Dann sah ich langsam auch Steph. Paul wieder uuuund - zack boom -- mein erstes Podium in der Radquerbundesligatrotz Platten! :)

4.) Magstadt im Rahmen der Bundesliga:

Der MTB-Kurs hätte mir heute liegen sollen. Er machte auch Spass, aber irgendwie wollten heute meine Beine noch nicht wieder so. Naja egal, festbeissen kann ich und verteidigte schliesslich mein Top 5 Ergebnis! 

2.) Supercross im Rahmen der Bundesliga München:

Zu defensiv gestartet, dann lag mir aber der Kurs und bei internationaler Konkurrenz erlangte ich mit dem 9.Rang als Zweitbeste Deutsche Rang 9.

Bilder sind Teils von meinem Fanclub Gabi, Jonas und Amelie Besler! Schön wart ihr da!

Von Startposition 60 aus habe ich mich zunächst zu defensiv verhalten. Ich musste mir das erst einmal anschauen, wie die Belgierinnen etc. das Kommando übernehmen. Von Zeit zu Zeit kam ich auf dem schwierigen Kurs immer besser in Fahrt und konnte auch weiter nach vorne gelangen. Runde 3 = Kollision mit anderer Fahrerin --> Defekt, 0,5 Runden weit Rennen bis zur Wechselzone. Anderes Bike. kopf wieder fokussieren - weiter kämpfen - Rennen zu Ende bringen! Weltcup-Erfahrung gesammelt!

Dieses Wochenende hatte ich nicht weit zu fahren. Fast vor der Haustüre durfte ich ins Renngeschehen der Radquerspezialistinnen einsteigen! 40 Minuten Vollgas plus eine Runde endete auf dem 4.Rang. Gut für eine erste Standortbestimmung und gar nicht übel für den Anfang! :)